Am 10. Januar wurde das Deutsch-Chinesische Forschungs- und Innovationskooperationsprogramm Sauberes Wasser, das zu den ersten Deutsch-Chinesischen Regierungskonsultationen zählt und bei dem die Tongji als technisch führende Institution auf chinesischer Seite gilt, an der Tongji-Universität gestartet.Auf der Kick-off-Konferenz im Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg (CDHK) an der Tongji waren Prof. Dr. Wan Gang, stellvertretender Vorsitzender der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) und chinesischer Forschungsminister, und Dr. Annette Schvan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, anwesend. Dabei wurden zwei Memoranden im Rahmen des Kooperationsprogramms unterzeichnet.

Dr. Wilfried Johannes Kraus, Vizeleiter der Abteilung für Umwelt und nachhaltige Entwicklung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Jin Yiming und Chen Linhao, jeweils Vizedirektor des Major Special Project Office und Vizeleiter der Abteilung für internationale Kooperation des chinesischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie, Dr. Wolfgang Röhr, Deutscher Generalkonsul in Shanghai, René Haak, Botschaftsrat für Wissenschaft und Technologie der Deutschen Botschaft in China, Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel, Präsident der TU Darmstadt, Liu Zhiquan, Vizeleiter der Abteilung für Wissenschaft und Technologie des chinesischen Umweltschutzministeriums, Han Aixing, Vizeleiter der Abteilung für Wissenschaft und Technologie des chinesischen Ministeriums für Housing und Urban-Rural Development, Liu Jianjun, stellvertretender Generalsekretär der Volksregierung von der Stadt Qingdao, Shou Ziqi und Xu Zuxin, jeweils Direktor und Vizedirektor der Kommission für Wissenschaft und Technologie in Shanghai, sowie Prof. Dr. Zhou Zuyi und Prof. Dr. Pei Gang, jeweils Senatsvorsitzender und Präsident der Tongji-Universität, waren auch auf der Konferenz anwesend. Die Konferenz wurde von Prof. Dr. Zhou Zuyi moderiert.


Deutsch-Chinesisches Forschungs- und Innovationskooperationsprogramm Sauberes Wasser ist ein wichtiger Bestandteil des Deutsch-Chinesischen Gemeinsamen Kommuniqués von den ersten Deutsch-Chinesischen Regierungskonsultationen vom 28. Juni 2011. Inzwischen hat das chinesische Ministerium für Wissenschaft und Technologie mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung im Beisein von dem chinesischen Ministerpräsident Wen Jiabao und der Bundeskanzlerin Angela Merkel eine „Gemeinsame Erklärung zum Deutsch-Chinesischen Forschungs- und Innovationskooperationsprogramm Sauberes Wasser“ unterzeichnet.
Der „Gemeinsamen Erklärung“ entsprechend werden sich das chinesische Forschungsministerium, das chinesische Ministerium für Housing und Urban-Rural Development und das Bundesministerium für Bildung und Forschung gemeinsam für die Forschung sauberen Wassers einsetzen, um die technologische Innovation des nachhaltigen Wassermanagements zu verwirklichen. Dieses Kooperationsprogramm wird von dem chinesischen Forschungsministerium und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung gemeinsam koordiniert. Dabei koordiniert das chinesische Forschungsministerium das Ministerium für Housing und Urban-Rural Development und die Tongji-Universität sowie andere betreffende chinesische Behörden, Hochschulen und Einrichtungen, während das Bundesministerium für Bildung und Forschung die TU Darmstadt sowie betreffende deutsche Hochschulen und Forschungseinrichtungen koordiniert, um ihre Teilnahme an Bidungs-, Wissenschafts-, Forschungs- und Innovationsaktivitäten gemeinsam zu organisieren. Die führenden Hochschulen in China und Deutschland sind jeweils die Tongji-Universität und die TU Darmstadt.
Minister Wan Gang sagt in seiner Ansprache, Wasser sei die Quelle des Lebens, die Basis der Umwelt und ein wichtiges Element der Produktion, was die Existenz und die Entwicklung der Menschheit betrifft. Der Start von dem Deutsch-Chinesischen Forschungs- und Innovationskooperationsprogramm Sauberes Wasser erschließe ein neues Gebiet der deutsch-chinesischen Kooperation. Das Programm basiere auf der langjährigen Kooperation zwischen dem chinesischen Forschungsministerium und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und stellt eine zukunftsträchtige Frage dar. Wan hofft, dass beide Seiten die exzellenten Hochschulen, Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen integrieren und bei den wichtigen technischen Problemen wie Wasserverschmutzung, Wasserwumweltüberwachung und -kontrolle, Sicherheit des Trinkwassers zusammenarbeiten könnten, um die effiziente Nutzung der Wasserressourcen zu erhöhen.
In ihrem Vortrag zum Thema „Zukunftsprojekt Erde - Verantwortung in einer globalen Welt im 21. Jahrhundert“ sagt Bundesministerin Schvan, die Unterzeichnung der „Gemeinsamen Erklärung zum Deutsch-Chinesischen Forschungs- und Innovationskooperationsprogramm Sauberes Wasser“ sei ein erfolgreiches Beispiel der deutsch-chinesischen Kooperation und ein zukunftsorientiertes Thema. Mit den vom Wirtschaftswachstum verursachten Umweltproblemen konfrontiert sollten wir sie mit intelligenten Methoden lösen, was davon abhängt, dass die ganze Welt gemeinsam die Verantwortung trägt und die Forschungskooperation fördert. Schvan unterstreicht dabei, dass die Grundlage der Innovation an der Uni liege, und die Jugendlichen an der Uni der technischen Innovation neue Gedanken und Ideen bringen könnten.
Als das erste Demonstrationsprojekt im Rahmen des Deutsch-Chinesischen Forschungs- und Innovationskooperationsprogramms Sauberes Wasser untezeichneten Prof. Dr. Pei Gang, Präsident der Tongji, Liu Jianjun, stellvertretender Generalsekretär der Stadtregierung Qingdao, und Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel, Präsident der TU Darmstadt, im Namen der jeweiligen Seite gemeinsam das „Memorandum über das umweltfreundliche semi-zentrale Wasser- und Abfallverwertungssystem und Ressourcierungssystem für die Gartenbau-Ausstellung 2014 in Qingdao“.
Nach dem Memorandum sollten die Tongji und die TU Darmstadt in den kommenden zwei Jahren in der Nähe des Parks der Gartenbau-Ausstellung in Qingdao ein neues Wohnviertel, wo 20 000 Bewohner untergebracht werden können, mit einem semi-zentralen Versorgungs- und Entsorgungszentrum aufbauen, um die Abwässer, Bioabfälle und die Schlämme zu reinigen. Das Projekt sollte am 1. April 2014 anlässlich der Eröffnung der Gartenbau-Ausstellung in Qingdao in Betrieb kommen.
Außerdem unterzeichneten Präsident Pei Gang und Präsident Hans Jürgen Prömel im Namen der beiden Unis das „Memorandum über die Einrichtung eines Doktorandenkollegs Clean Water China“, um Doktoren im Rahmen des Deutsch-Chinesischen Forschungs- und Innovationskooperationsprogramms Sauberes Wasser gemeinsam systematisch auszubilden. Alle Doktoranden, die durch das Forschungs- und Innovationskooperationsprogramm Sauberes Wasser oder durch betreffende Programme in jeweiligen Ländern an der Tongji oder an der TU Darmstadt promovieren, können in das Doktorandenkolleg eintreten. Diese gemeinsame Aktivität zielt darauf ab, neue wissenschaftliche Fachkräfte im Bereich des nachhaltigen Wassermanagements in beiden Ländern auszubilden.