Die zwei Teile des Meisterwerks des Malers Huang Gongwang aus der Yuan-Dynastie, die zuvor jeweils auf dem Festland Chinas und in Taiwan aufbewahrt wurden, wurden vor kurzem wieder zusammengesetzt. Seit Mittwoch zu sehen, wird die Malerei noch bis zum 5. September im Palastmuseum Taiwans zur Schau gestellt.
"Bild eines Wohnhauses im Berg Fuchunshan", das der Maler Huang Gongwang (1269-1354) aus der Yuan-Dynastie schuf, gilt als eine der zehn besten traditionellen chinesischen Malereien, die bis jetzt noch existieren. Mit der Fertigstellung des Gemäldes, das Huang seinem Freund, dem Mönch Wuyong, schenken wollte, verbrachte der Maler mehr als drei Jahre. Seit Generationen wird dieses Werk, welches die Frühherbstlandschaft entlang des Fuchun-Flusses am gleichnamigen Berg widerspiegelt, sehr geschätzt. Das Bild wurde mehrmals gestohlen.
In der späten Zeit der Ming-Dynastie hatte ein damaliger bekannter Sammler namens Wu Hongyu das Bild für sich erobert. Wu hatte das Bild so gerne, dass er es vor seinem Tod (ungefähr im Jahre 1651) verbrennen wollte, damit es kein anderer bekommt. Als sein Neffe die Bildrolle aus dem Feuer rettete, war sie bereits in zwei Teile gebrannt. Im Lauf der Zeit wurden die zwei Teile "Shengshan" und "Wuyongshi" separat aufbewahrt. 1948 wurde der Teil "Wuyongshi" nach der Insel Taiwan gebracht, während der Teil "Shengshan" seit 1956 im Zhejiang Museum aufbewahrt wird.
Während einer Pressekonferenz im vergangenen Jahr drückte der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao die Hoffnung aus, dass die zwei Teile des Meisterwerks zusammengefügt werden. Am Anfang des Jahres vereinbarten die zwei Museen, dass Festlandchina seinen "Shengshan"-Teil dem Palastmuseum ausleiht, damit das Bild in Taiwan ausgestellt werden kann. Am Mittwoch wurde die Ausstellung eröffnet. Das zusammengesetzte Werk lässt sich in einem 16 Meter langen Schrank betrachten. Ein Bildschirm zeigt dabei inzwischen das originale Aussehen des Bilds. Zudem werden etwa 80 Kulturgegenstände, wie andere Malerei- und Kalligraphiewerke von Huang Gongwang, gemeinsam mit dem "Bild eines Wohnhauses im Berg Fuchunshan" ausgestellt.
"Dieses Ereignis wird bestimmt bei den Malern auf der ganzen Welt Aufsehen erregen. Es ist eine Legende, dass die zwei gespalteten Teile des Meisterwerks von Huang 360 Jahren später wiederzusammengesetzt werden", meinte die Vizeleiterin des Palastmuseums Taiwans, Ming-Chu Feng, bei der Eröffnung. Die Sprecherin des Staatsrats der Volksrepublik hielt die Ausstellung für eine wichtige Veranstaltung, die dem Kulturaustausch beider Seiten dient.
