Am 18. Oktober 2024 fand im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20. Jubiläum der Chinesisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CDHAW) an der Tongji-Universität ein Forum mit der Industrie statt. Unter dem Thema „Deutsch-Chinesische Zusammenarbeit, Integration von Industrie und Bildung, digitale Intelligenz zur Förderung exzellenter Ingenieurtalente“ kamen Experten, Wissenschaftler und Unternehmensvertreter aus China und Deutschland zusammen, um darüber zu diskutieren, wie die Ausbildung herausragender Ingenieurtalente in Zeiten der digitalen Transformation und Künstlichen Intelligenz weiter gefördert werden kann.

Professor Lv Peiming, Executive Vizepräsident der Tongji-Universität, eröffnete das Forum mit einer Rede, in der er die Erfolge der CDHAW der letzten 20 Jahre würdigte. Er betonte die Bedeutung der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit für die internationale Spitzenforschung im Ingenieurwesen und äußerte die Erwartung, dass beide Länder auch in Zukunft ihre Zusammenarbeit in den Bereichen Industrie, Bildung und Forschung weiter intensivieren werden.
Im Anschluss unterzeichneten Professor Lv und Peng Tao, Vizepräsident von Siemens Medical Systems Greater China, ein Memorandum zur strategischen Zusammenarbeit. Diese Vereinbarung markiert den Beginn einer neuen Phase der Kooperation in den Bereichen wissenschaftliche Forschung und Talentförderung.

Beiträge von Experten aus Industrie und Forschung
Hagen Klausmann, Senior Director bei Siemens Medical Systems Ltd., hielt eine Grundsatzrede, in der er die Rolle von Siemens Healthcare bei der technologischen Innovation im Gesundheitswesen sowohl in China als auch weltweit hervorhob. Dabei betonte er die Bedeutung von lokalen Entwicklungen und der Förderung von Talenten als Schlüssel zum Erfolg.
Professor Zhao Cheng, Vizepräsident der National Academy of Engineer Excellence (NACE) an der Tongji-Universität, stellte in seiner Rede das Modell der Ingenieurausbildung an der Tongji-Universität vor. Er erklärte, dass die NACE auf eine enge Verzahnung von Industrie, Lehre und internationalem Austausch setzt, um Ingenieure auszubilden, die in der globalen Wettbewerbslandschaft bestehen können.

Danial Yoo, Geschäftsführer des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.) in China, sprach über die aktuellen Herausforderungen und Chancen des deutschen Maschinenbaus in China und die Trends in der Robotik- und Automatisierungsindustrie.
Dr. Zhu Feng, Leiter des Forschungs- und Entwicklungszentrums der Fischer-Gruppe in Deutschland, berichtete über die erfolgreichen Methoden der Ingenieurausbildung in Deutschland im digitalen Zeitalter. Besonders hob er hervor, wie die enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Universitäten sowie die Kombination von Theorie und Praxis die Ausbildung von vielseitigen Ingenieuren in Deutschland begünstigen.

Pan Na, Direktorin für Wissenschaft, Innovation und ökologische Zusammenarbeit bei Siemens (China) Co. Ltd., erläuterte die Praxis der Siemens-Universitätspartnerschaften. Sie beschrieb die langjährige Zusammenarbeit zwischen Siemens und der Tongji-Universität, die seit 2007 in Bereichen wie Industrie 4.0, Smart Manufacturing und digitaler Zwilling stattfindet. Diese Partnerschaft hat nicht nur innovative Plattformen und Ausbildungszentren hervorgebracht, sondern auch zahlreiche Ingenieurtalente ausgebildet.

KI in der Ingenieurausbildung und zukünftige Perspektiven
Prof. Dr. Christian-Andreas Schumann von der Westsächsischen Hochschule Zwickau sprach über die Anwendung von Künstlicher Intelligenz in der Ingenieurausbildung. Er zeigte auf, wie KI-Technologien neue Impulse in die Ausbildung von Ingenieuren bringen und welche Potenziale für zukünftige Kooperationen in diesem Bereich bestehen.

Diskussion und Ausblick
Abschließend tauschten sich führende Vertreter aus Wissenschaft und Industrie in einer Gesprächsrunde über den Stand und die Zukunft der Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland in der Ingenieurausbildung aus. Unter den Diskutierenden waren Prof. Dr.-Ing. Dieter Leonhard, Vorsitzender des Internationalen Kooperationsverbundes deutscher Fachhochschulen, Yang Gang, CEO von Trumpf, und Dr. Thomas Dorn, Geschäftsführer von Adhetec und Vorsitzender des Steering Committee der CDHAW, Absolventen der CDHAW: Zhu Xinwei (KST International marketing director), und Leif Brakhuis (GM HEUFT).

Das Forum endete mit einem konstruktiven Austausch und einem positiven Ausblick auf die weitere Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern im Bereich der Ingenieurausbildung, insbesondere in Zeiten der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz. Wir danken allen Teilnehmern und Vortragenden für die Unterstützung!