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Chinesische Studienabgänger verdienen kaum mehr als Wanderarbeiter

Datum:25-11-2010

Die Ausbildung an chinesischen Hochschulen ist zu wenig praktisch orientiert. Deswegen können sich Uni-Absolventen auf dem Arbeitsmarkt nur schlecht durchsetzen. Tiefe Anfangslöhne sind die Folge.
 
Der erste Lohn von chinesischen Universitätsabsolventen ist meist nur wenig höher als der Lohn von Wanderarbeitern, sagte Cai Fang, der Direktor des Instituts für Bevölkerung und Arbeitskraftbewirtschaftung bei der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften. Statistiken belegen, dass das monatliche Anfangssalär bei Uniabsolventen im Schnitt bei gerade einmal 1500 Yuan (226 US-Dollar) liegt. Das monatliche Gehalt von Wanderarbeitern hingegen beträgt durchschnittlich 1200 Yuan (181 US-Dollar).
Gemäß Cai sei in China die Zeit vorbei, in der das Land von einer günstigen demographischen Situation profitieren konnte. In der Folge könnte es eine Knappheit bei den Arbeitskräften geben, die noch eine Weile andauert und die dazu führen könnte, dass die Löhne steigen.
 
Es sei zwar wahrscheinlich, dass Universitätsabsolventen später höhere Gehälter bekommen, da sie wertvollere Arbeitserfahrungen ansammeln können. Dennoch drückte Cai seine Besorgnis aus, dass es einen negativen Effekt geben könnte, wenn hochqualifizierte Jugendliche und Wanderarbeiter ohne akademischen Hintergrund fast gleich viel verdienen. "Studenten fragen sich dann, wieso sie überhaupt noch zur Universität gehen sollen, wenn sich dies nicht auf die Anfangsgehälter auswirkt", erklärt Cai.
 
Zhao Qian, ein Lektor am literurwissenschaftlichen Seminar an der Allgemeinen Hebei Universität, sagte, dass die Angst vor Arbeitslosigkeit dazu geführt hat, dass eine wachsende Zahl von Universitätsabgängern schlecht bezahlte Jobs annimmt, während sie auf bessere Chancen warten.
 
Inzwischen sind die meisten jungen Wanderarbeiter besser ausgebildet als ihre Eltern. Die meisten von ihnen beherrschen mindestens eine spezielle Fähigkeit – was vielen Universitätsstudenten fehlt. "Der wichtigste Punkt ist, dass die Lehrpläne der chinesischen Hochschulen nicht den Anforderungen des Markts entsprechen. Universitätsabgänger sind auf dem Stellenmarkt nicht wettbewerbsfähig, weil ihr Textbuchwissen nicht praktisch ist", fügte Zhao hinzu. Wenn es den Studenten gelinge, den Anforderungen des Markts zu genügen, sollten sie nach Zhaos Einschätzung auch in der Lage sein, eine gut bezahlte Arbeitsstelle zu finden.