Am Vormittag des 25. November war Herr Prof. Hu Haiyan des Beijing Instituts für Technologie sowie der Nanjing Universität für Luft- und Raumfahrt, auch Mitglied der Chinesischen Akademie für Wissenschaft und Mitglied der TWAS (Third World Academy of Sciences), zu Gast beim „Vortragsprojekt der Tongji-Universität“ und hielt einen Vortrag über „Ästhetik in der technischen Wissenschaft“. Dabei war Chen Jie, Präsident der Tongji-Universität, anwesend. Der Vortrag wurde von Gu Xianglin, Vizepräsident der Tongji-Universität, moderiert. Der Hörsaal im Erdgeschoss des Yifu-Gebäudes war von jungen Lehrenden, Masterstudierenden und Doktoranden sowie Studierenden aus höheren Studiengängen der Tongji-Universität voll besetzt.
In seinem Vortrag erklärte Herr Prof. Hu Haiyan vor allem die Konnotationen der Grundbegriffe wie Wissenschaft, Technologie und Kunst, die Beziehung zwischen der Wissenschaft und Kunst. Er ging dabei auf das Verständnis der technischen Wissenschaft sowie dessen Bedeutung und die Entwicklung der ästhetischer Fähigkeiten ein. Hu wies darauf hin, dass der Schönheitsbegriff der Menschen mit Ästhetik behandelt wird, während sich die technische Wissenschaft mit den bei der technologischen Innovation und Entwicklung auftretenden Fragen beschäftigt, weswegen die Wissenschaft der Kunst ähnlich sei und mit der Kunst vereinigen könne. Mit mehreren Beispielen in den Bereichen Mechanik, Maschinentechnik, Kontrolltechnologie sowie Informationstechnologie stellte er dabei die typischen ästhetischen Merkmale der technischen Wissenschaft wie Einheit, Einfachheit, Ordentlichkeit, Symmetrie und Singularität dar. Die Einführung der Ästhetik in die Forschung der technischen Wissenschaft kann den Forschern dabei helfen, das theoretische System sprezifischer Disziplinen der technischen Wissenschaft mit einem einheitlichen und einfachen Ansatz zu verstehen und somit das Innovationsbewusstsein und das Forschungsniveau der Forscher zu verbessern. Aufgrund seiner mehrjährigen Lehrerfahrung wies Professor Hu Haiyan darauf hin, dass die Entwicklung der ästhetischen Fähigkeit heuristisch sein müsse und dass der Prozess den Studierenden Freude bereiten müsse. Hu verband seine Ausführungen mit der Forderung, Raum für mehr Praxis zu bieten. Mit einem Blick in die Zukunft sagte Professor Hu noch, dass die Kenntnis von der Schönheit der technischen Wissenschaft ein stufenweiser Prozess der kontinuierlichen Verbesserung sei, von der Absolutierung könne das innovative Denken hingegen eingeschränkt werden. Nur hervorragende Wissenschaftler im Bereich der technischen Wissenschaft und der Humanwissenschaften könnten die innere technischen Schönheiten der komplizierten Daten, Bilder und Phänomene empfinden und somit bei der Forschung bahnbrechende Fortschritte erzielen. Am Ende drückte Professor Hu noch seine Erwartungen bezüglich der Durchbrüche inner- und außerhalb des Bereiches der technischen Wissenschaft aus.