Der Chinesisch-Deutsche Campus und die Deutsche Fakultät der Tongji-Universität veranstalteten am 10. Juni im Huiwen-Gebäude der Uni den Workshop „Unileben in China und Deutschland“. 12 Studierende aus der Deutschen Fakultät, der Fakultät für Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft sowie Maschinenbau und Energietechnik nahmen an dieser Veranstaltung teil.
Die teilnehmenden Studierenden wurden in vier Gruppen eingeteilt und diskutierten über die jeweiligen Themen „Uniauswahl“, „Wahl des Fachs“, „Lernen an der Uni“ und „Freizeit“.
Zum Thema „Uniauswahl“ wurden Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen China und Deutschland festgestellt. Die chinesische Hochschulaufnahmeprüfung ist schwieriger und löst enormen Stress aus. Doch wird die soziale Gerechtigkeit gewährleistet. Im Gegensatz dazu ist das deutsche Abitur weniger stressig und man hat mehr Freiheit bei der Uniauswahl. Doch der Schwierigkeitsgrad der Prüfungen ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und der Studienabschluss ist schwieriger. Dies zeigt, dass es für beide Seiten Vorteile und Herausforderungen gibt.
In der Diskussion über die „Wahl des Fachs“ wurden vielfältige Faktoren herausgefunden. Bei der chinesischen Hochschulaufnahmeprüfung wird es z.B. zwischen geisteswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Fächern unterschieden, während dies beim deutschen Abitur nicht der Fall ist. Persönliche Interessen, Berufsaussichten und elterliche Meinungen spielen sowohl in Deutschland aus auch in China eine bedeutende Rolle. Das Wichtigste ist, das eigene Interesse zu finden und danach sich selbstbewusst Schritt für Schritt zu entwickeln.
In der Gruppe „Lernen an der Uni“ wurde viel über die Lehr- und Lernformen diskutiert. Beispielsweise wird die Gruppenarbeit häufig zur Förderung der Kommunikation sowie der gegenseitigen Unterstützung eingesetzt. Aber dies gefällt weder chinesischen noch deutschen Studierenden. Die ungleiche Verteilung der Aufgaben und die Terminsuche für die gemeinsamen Sitzungen sind mögliche Gründe dafür.
Was die „Freizeit“ angeht, haben die beiden Seiten bestätigt, dass man im Auslandsemester (Deutsche in China und Chinesen in Deutschland) hauptsächlich Kontakte mit internationalen Studierenden hat. Ein Grund dafür ist, dass man mit den einheimischen Studierenden kaum gemeinsame Themen sowie Interessen hat. Außerdem fehlt eine verbindende Plattform. Kulturelle Unterschiede stellen für die Interaktion zwischen den internationalen und einheimischen Studierenden große Barrieren dar, die sich nicht leicht überwinden lassen.
Zusammengefasst konnten die Studierenden in diesem Workshop trotz der kulturellen Unterschiede auch Gemeinsamkeiten finden und Verständnis für das Andere wecken. Das Dialogforum für junge chinesische und deutsche Menschen wird im kommenden Semester mit weiteren Themen und Veranstaltungsformaten fortgesetzt.