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Deutschausbildung des CDHK im Studienjahr 2021/22

Datum:30-12-2022

Das Studienjahr 2021/22 startete mit positiven Erwartungen und brachte die bisher größten Herausforderungen für die Sprachabteilung und den erfolgreichen Erwerb der sprachlichen Studierfähigkeit der Studierenden. Seit zwei Jahren kann den Studierenden im Rahmen eines überarbeiteten Curriculums ein ausreichendes Angebot an Deutschkursen angeboten werden. Vor Aufnahme des Studiums können die Studierenden ab Mai in Online-Kursen des Deutschkollegs mit dem Sprachenlernen beginnen und bis zur TestDaF-Prüfung im November einen eineinhalbjährigen Sprachkurs - inkl. Ferienkursen - belegen. Im Juli 2022 wurde eine neue Lehrkraft eingestellt. Damit ist die Sprachabteilung mit einem nun fünfköpfigen Team vollständig, so dass optimale Voraussetzungen für das erfolgreiche Deutschlernen der CDHK-Studierenden gewährleistet sind.

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Die Herausforderungen begannen mit dem Lockdown der Universität. Bereits ab März wurde der Unterricht vollständig im Online-Format durchgeführt. Was für Lehrkräfte inzwischen eine gut trainierte Routine war, brachte für die Studierenden neue Herausforderungen mit sich. Sie konnten nicht wie im Sommersemester 2020 am Online-Unterricht von zu Hause aus teilnehmen, sondern mussten vom Wohnheim aus im Mehrbettzimmer Deutsch lernen. Sollten die einen im Sprachkurs in virtuellen Konferenzräumen mit ihren Kommilitonen eine Diskussion führen, versuchten die anderen konzentriert einer Vorlesung zu lauschen. Motivation und Konzentration wurden auf eine harte Probe gestellt. Mit den Studierenden freies Sprechen zu trainieren – eine wichtige Voraussetzung, um die TestDaF-Prüfung zu bestehen – war nur eingeschränkt möglich.

Dank des großen Engagements der Lehrer und der Unterstützung der chinesischen Kollegen, konnte der Unterricht erfolgreich durchgeführt werden. Das zeigen die respektablen und teilweise überragenden Ergebnisse von Teilnehmern an der TestDaF-Prüfung im Juli. Doch der größte Teil der angemeldeten Prüfungsteilnehmer konnte aufgrund von Reiserestriktionen nicht zum Prüfungsort reisen. Der nächstmögliche Prüfungstermin im November wurde aufgrund der Null-Covid-Politik abgesagt. Damit sind für die meisten Studierenden alle Prüfungstermine im Jahr 2022 ausgefallen: Am Prüfungsdurchgang im März 2022 konnten sie nicht teilnehmen, weil sie sich im Lockdown auf dem Universitätsgelände befanden. Zum Prüfungstermin im Juli konnten sie nicht anreisen, weil chinaweit noch Reiserestriktionen galten. Im November sagten die beiden Prüfungszentren, an denen CDHK-Studierende angemeldet waren, die Prüfungen ab. Wie übrigens schon zuvor in den Jahren 2021 und 2020.

Es ist schwierig, unter diesen Umständen die Studierenden weiterhin zum Deutschlernen zu motivieren. Viele machten von der Option Gebrauch, die Deutschkurse vorzeitig abzuwählen. Denn auch wenn sie bis zum Schluss in den Deutschkursen blieben, gab es doch keine Garantie, dass sie ihr Studium in Deutschland fortsetzen können. Einige deutsche Hochschulen erwarten von den CDHK-Studierenden weiterhin die Vorlage des TestDaF-Zertifikats. Hier wünschen wir uns mehr Flexibilität. Es sollte für CDHK-Studierende grundsätzlich möglich sein, im Falle nachweislich ausgefallener TestDaF-Prüfungen in China die Prüfung nach Aufnahme des Studiums in Deutschland abzulegen. Der Auswahlprozess für die Studienplätze an den Partnerhochschulen umfasst auch sprachliche Kriterien, so dass sichergestellt werden kann, dass Studierende grundsätzlich über hinreichende Sprachkenntnisse verfügen. Zusätzlich haben die Studierenden Prüfungen am Goethe-Institut abgelegt, um ihre sprachlichen Fertigkeiten nachzuweisen.

Sollen die CDHK-Studierenden weiterhin neben der fachlichen auch eine sprachliche Qualifikation erwerben, ist zur Konsolidierung der Teilnahme am inzwischen größtenteils fakultativen Deutschunterricht eine realistische Perspektive für die Aufnahme eines Studiums in Deutschland notwendig. Die Sprachabteilung wird weiterhin ihren Anteil dafür leisten. An die Partnerhochschulen appellieren wir, die Aufnahmekriterien den herausfordernden Rahmenbedingungen, die durch die weiterhin gültige Null-Covid-Politik gesetzt werden, anzupassen.