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Die Sprachabteilung im Lockdown

Datum:20-03-2022

Seit dem 9. März ist die Tongji-Universität in Lockdown gegangen. Was vor zwei Jahren noch eine Novität an der Sprachabteilung des CDHK war - die vollständige Umstellung des Unterrichts in den Online-Modus - war inzwischen für die Lernenden und Lehrkräfte eine gut trainierte Routine. Seit 2020 wird das Curriculum der Sprachabteilung im Hybrid-Format durchgeführt: Präsenzkurse während des Semesters, Onlinekurse in den Ferien. Seit dem 10. März fühlte sich die Rückkehr zum Onlineunterricht im April also ein bisschen wie Ferien an.

Nicht ganz.  Denn Studierenden besuchten den Online-Unterricht nicht wie in den Ferien zu Hause in ruhiger Arbeitsumgebung, sondern im Mehrbettzimmer im Wohnheim. Während einiger Wochen sogar ohne ihre Zimmer verlassen zu können. Sollten die einen im Sprachkurs in virtuellen Konferenzräumen mit ihren Kommilitonen eine Diskussion führen, versuchten die anderen konzentriert einer Vorlesung zu lauschen. Motivation und Konzentration wurden auf eine harte Probe gestellt.

Die Lehrer saßen derweil zwar ungestört allein in ihren Wohnungen, doch mussten sie stundenlang am privaten Endgerät mit viel zu kleinem Bildschirm eine große Gruppe Studierender so im Blick behalten, dass niemand übersehen wird und jeder „mal dran kommt“. Denn die Qualität des Unterrichts sollte nicht leiden. Anstrengend, aber es gab ja Pausen.

In der Pause musste der Lehrer zur Sporthalle laufen, sich in die Covid-Testschlange stellen, pünktlich zurück sein – wie auch die Studenten, die jeder unterschiedliche Testzeiten hatten.  Das Potential von Klassenchats als didaktisches Mittel zum Training schriftlicher Kommunikation konnte leider nicht ganz ausgeschöpft werden. „Lehrer, ich muss jetzt zum Test.“ – „Ich auch.“ – „Entschuldigung, dass ich zu spät komme. Ich musste für unser Wohnheim das Frühstück austeilen.“ – „Ich bin wieder da.“ – „Ich kann nicht sprechen, meine Kommilitonen schlafen noch.“

Ein großer Dank allen, dass das Semester dennoch so reibungslos laufen konnte. Den Lehrern für ihre unerschöpfliche Energie. Den Studierenden für ihre ungebrochene Motivation. Den Kollegen im Hintergrund, die mit schnellen Lösungen halfen. Die neuen Lehrbücher liegen im Büro, niemand darf sein Zimmer verlassen um sie abzuholen? Kein Problem, unser Kollege Wu Ruiming verteilte im Schutzanzug einen ganzen Klassensatz Bücher an die einzelnen Wohnheime. Durch das Engagement aller Beteiligter konnte der Normalbetrieb aufrechterhalten werden.

Die letzten Wochen wurden dann wieder etwas lockerer. Die Studenten durften abends spazieren gehen und die Lehrer wieder ins Büro. Dort wohnten Kollegen bereits seit mehreren Wochen. Die kleinen Iglu-Zelte in den Büros machten irgendwie einen gemütlichen Eindruck.  Es war für alle nicht das leichteste Semester, aber es hatte seine kleinen Highlights.