Das im Wintersemester 2021-2022 von Prof. Dr. Volker Heubel (Institut für Philosophie der Tongji Universität) geleitete englischsprachige online-Seminar richtete sich an internationale Studierende verschiedener Fachrichtungen, die eine Vielfalt kultureller Perspektiven aus verschiedenen Ländern Europas, Afrikas, des Vorderen Orients und Asiens einbrachten. Das Seminar zielte darauf ab, die für menschliches Leben wesentlichen und existenziellen kulturellen Praktiken und Erfahrungen des Essens und Trinkens, von Liebe und Freundschaft sowie von Tod und Trauer vor dem Hintergrund unterschiedlicher historischer Entwicklungen in China und Europa vergleichend zu betrachten. Anhand der Lektüre und Diskussion einschlägiger Texte und mit Hilfe von Präsentationen der Teilnehmer sollte der Versuch gemacht werden, die Wahrnehmung (griech. aisthesis) und das Bewußtsein für spezifische, kulturprägende Lebensgewohnheiten, Verhaltens- und Denkweisen in China im Hinblick auf ihre Genese zu schärfen. Für dieses vertiefte kulturelle Verständnis war sowohl der vergleichende Blick auf Europa als auch der Einbezug der vielfältigen kulturellen Kontexte der Teilnehmer fruchtbar und hilfreich, welches zu einem gelingenden interkulturellen Umgang beitragen und sensibilisieren kann.
Das Seminar wird von der Überzeugung getragen, daß sich das Verständnis von vermeintlich Anderem und Eigenem wechselseitig befördert und es gelang, unter den Teilnehmern ein Gespräch anzustoßen, das neue Perspektiven eröffnet, sie kulturell bereichert und zur eigenen Weiterentwicklung anregt. Es soll mit wechselnden Themenschwerpunkten aus dem Bereich von Philosophie und Ästhetik, wie z.B. Glück, Natur, Zeit, Technik, Arbeit und Muße fortgeführt werden, die für transdisziplinäre Anknüpfungen offen sind.