Die Deutsche Woche an der Tongji-Univerisität fand im Jahr 2021 im November statt. Die Chinesisch-Deutschen Hochschule (CDH) initiierte und der Chinesisch-Deutsche Campus (CDC) organisierte sie zum 9. Mal in Kooperation mit deutschen und chinesischen Partnern der CDH der Tongji-Universität und bot mit seinem breiten Online-Veranstaltungsangebot Einblick in das wissenschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Leben in Deutschland.
Ein Highlight der 9. Deutschen Woche war die Eröffnung der in der Deutschen Bibliothek im Chinesisch-Deutschen Haus präsentierten Ausstellung „Es begann mit Ilse Aichinger“, die anlässlich ihres 100. Geburtstags am 1. November einen umfassenden Überblick über das Leben und Werk der deutschsprachigen Schriftstellerin Ilse Aichinger gibt. Der österreichische Generalkonsul Helmut Rakowitsch begrüßte die anwesenden Ausstellungsbesucher in einer Videobotschaft. Begleitend zu der Ausstellung hielt Annika Heinrich, DAAD-Lektorin, an der Deutschfakultät der Tongji-Universität, einen Vortrag, in dem sie die existenzielle Thematik und Sprachphilosophie in den Werken von Aichinger analysierte.
Ein weiteres Thema der diesjährigen Deutschen Woche war Kulturkompetenz. In dem Vortrag „Warum kulturelle Empathie zählt? China-Verständnis im europäischen Kontext“ ging Prof. HU Chunchun von der Shanghai International Studies University auf die Unterschiede zwischen dem China-Diskurs in Europa bzw. dem Westen und der chinesischen Selbstwahrnehmung ein. Dr. Carsten Storm zeigte anhand von Briefen und Reisetagebüchern chinesischer Reisender in den 1920er und 1930er Jahren deren Eindrücke von Europa. Im Vortrag „Die Verlagslandschaft im deutschsprachigen Raum. Wirtschaftliche, technologische und künstlerisch-literarische Aspekte“ erläuterte Prof. Dr. Dominik Pietzker von der Macromedia University of Applied Sciences die Struktur der Verlagsbranche und beschrieb die aktuellen Herausforderungen, denen sie sich gegenübersieht. Ein weiteres Angebot war der Vortrag „Deutsche Kultur aus der Nähe“, in dem der Experte für Interkulturelles Training, Herr TANG Zailiang, die Theorie mit seinen eigenen Erfahrungen verband, die Stereotype brach und die Unterschiede zwischen der chinesischen und deutschen Kultur erklärend analysierte.
Darüber hinaus wurden noch die „Hidden Champions“ der deutschen Wirtschaft, der deutsche Fußball, das Studium in Deutschland und Österreich in einer Reihe von vielfältigen Veranstaltungen wie Vorträgen und Unternehmensbesuchen vorgestellt. In der Finalrunde des Vorlesewettbewerbs „Vorlesen begeistert“ gewann der Tongji-Student JIANG Wolin (College of civil engineering, Tongji-Universität) den ersten Preis, womit die Deutschen Woche für die Tongji mit einem Erfolg endete.
Das bunte Veranstaltungsprogramm der Deutschen Woche stärkte nicht nur die Vernetzung der deutschlandbezogenen Einrichtungen an der Tongji-Universität, sondern überzeugte auch als Plattform für den Kulturaustausch zwischen Deutschland und der Tongji-Universität.