Am 11. November kam das Konzert zum Gedenken an das Asyl für europäische Juden in Shanghai in dem 129-Auditorium der Tongji Universität zu seinem erfolgreichen Abschluss. Das Konzert wurde von dem Organisationskomitee des Kunstfestivals der Tongji Universität und dem Konfuzius-Institut in München gemeinsam organisiert. Die Veranstaltung führte das Forschungszentrum für den Chinesisch-Deutschen Gesellschaftlich-Kulturellen Austausch, unterstützt von der Musik- und Darstellungsabteilung des Kollegs für Künste und Medien und dem Institut für internationalen Kulturaustausch, durch. Darüber hinaus bekam das Konzert große Unterstützung von Hanban und Goethe-Institut China.
In den späten 30er Jahren bis zur Mitte der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts suchten über 20.000 europäische Juden in Shanghai Asyl und konnten so der Gewalt des Nazis entfliehen. Sie lebten mit Chinesen freundlich zusammen und verbrachten gemeinsam mit ihnen die schwierige Kriegszeit. Mehr als 70 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs und des Antijapanischen Kriegs kam das München Jacob Orchester auf Einladung nach Shanghai und spielte zusammen mit DozentInnen und StudentInnen der Musik- und Darstellungsabteilung der Tongji Universität, um der Freundschaft zwischen jüdischen Flüchtlingen und Shanghaiern zu gedenken und den gesellschaftlich-kulturellen Austausch zwischen China und Deutschland zu fördern.
Im Jahr 2005 wurde das Jacob Orchester München von Dirigenten Daniel Grossmann gegründet. Das Orchester setzt sich dafür ein, der jüdischen Kultur eine Musikbühne zu bieten und die deutsche Kultur mit der jüdischen Musik zu bereichern. Das Konzert war die erste Aufführung in China seit der Gründung. Nach dreitägiger intensiver Probe wurde den Gästen ein ausgezeichnetes Hörfest dargeboten.
Im Konzert wurden Stücke von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Johannes Brahms und Ernst Krenek aufgeführt. Einmal romantisch und lyrisch, einmal leidenschaftlich und spannend, einmal wunderlich und ungewöhnlich. Die wunderschöne Darbietung der Spieler brachte perfekt die Faszination der Musik zum Ausdruck und brachte die Atmosphäre mehrmals zum Höhepunkt. Besonders das reibungslose Zusammenspiel und der ausgezeichnete Zusammenstoß verlieh der Aufführung eine besondere Lebensfreude. Die Zuhörer waren auch begeistert. Nach jedem Stück ertönte stürmischer Applaus. Nach dem Schlussvorhang kehrte der Dirigent Daniel Grossmann immer wieder auf die Bühne zurück und bedankte sich bei den Zuhörern.
