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Die zehn wichtigsten Nachrichten aus der Kulturindustrie im Jahr 2010

Datum:22-02-2011

1. Weitere chinesische Stätten in die Liste des Welterbes aufgenommen
Am 1. August entschied das Welt-Erbe-Komitee der UNESCO auf seiner 34. Sitzung in der brasilianischen Hauptstadt Brasília, das chinesische Danxia-Gebirge und die nach ihm benannte Landform in die Liste des Welterbes aufzunehmen.
Damit tragen nun schon 40 chinesische Stätten den begehrten Titel. Zuletzt nahm die UNESCO, ebenfalls auf ihrer Tagung in Brasília, das „Center of Heaven und Earth" in Dengfeng, Provinz Henan, in die Kulturerbeliste der Welt auf. Das „Center" ist damit die 28. chinesische Stätte, welcher der Titel „Weltkulturerbe" verliehen wurde. Hinzu kommen acht Naturerbestätten sowie vier Mischformen.
Auf ihrer Sitzung am 15. bis 19. November in Nairobi setzten die Mitglieder der Weltkulturorganisation UNESCO die traditionelle chinesische Akupunktur sowie die Peking-Oper auf die Liste der immateriellen Kulturgüter 2010.
Bisher wurden 28 chinesische Projekte in die UNESCO-Liste der immateriellen Kulturgüter aufgenommen. Damit ist China das Land mit der größten Zahl an UNESCO-Weltkulturerbe.
 
2. Microblogging in China begehrt
Weibo, wie Micro-Blogging in China genannt wird, hat sich in diesem Jahr schnell unter Internetnutzern verbreitet. Genau wie Twitter erlaubt Micro-Blogging seinen Benutzern bis auf 163 chinesische Schriftzeichen begrenzte Nachrichten mit Foto veröffentlichen zu können. Über Internet, Short Message Service (SMS) oder Multimedia Messaging Service (MMS) kann man fast überall aktuelle Neuigkeiten aus dem eigenen Alltag veröffentlichen. „Fans" – auch "Follower" genannt – des Bloggers können sofort seine aktuellen Nachrichten sehen und dazu Stellung nehmen, oder anderen Microblogging-Freunde die Nachricht weiterleiten. Neben dem Austausch von Fotos und persönlichen Informationen, dient Weibo Micro-Bloggern dazu, Meldungen von Nachrichtenagenturen zu lesen oder die Aktivitäten ihrer Idole aus dem Showbusiness zu verfolgen.
 
3. Neuer Meilenstein der chinesischen Filmindustrie
„Avatar", ein 3D-Film von James Cameron, ist nicht nur der Kassenschlager des Jahres 2010 in China gewesen, sondern hat auch die Leidenschaft der chinesischen Zuschauer für 3D-Filme entzündet. „Avatar" spielte in den ersten drei Wochen in China mehr als 100 Millionen US-Dollar ein und hat damit einen neuen Kassenrekord aufgestellt. Nach dem Vorbild von „Avatar" wurden eine ganze Reihe von Big-Budget-Filmen in 3D-Technik gedreht.
Ein weiterer Kassenschlager des chinesischen Kinojahrs war „Aftershock", von Regisseur Feng Xiaogang. Ab dem landesweiten Start am 22. Juli spielte der Film mehr als 500 Millionen Yuan (57 Millionen Euro) ein, was einen neuen Rekord für Filme aus heimischer Produktion bedeutet. Der Film erzählt die Geschichte einer Familie nach dem verheerenden Erdbeben von Tangshan am 28. Juli 1976.
Aufgrund der guten Marktaussichten der so genannten Neujahrsfilme - publikumswirksame Streifen, die zum Jahreswechsel in die Kinos kommen - gehen Experten davon aus, dass die gesamten Einspielergebnisse des Jahres 2010 bei bis zu 10 Milliarden Yuan (1,14 Milliarden Euro) liegen werden.
 
4. Unterseeische Entdeckungen
Die Funde im Wrack der Nan'ao I, einem versunkenen Handelsschiff aus der späten Ming-Zeit (1368-1644), haben unser Wissen über die Entwicklung der Hochseenavigation und der Außenhandelsbeziehungen gemehrt. Die archäologischen Ausgrabungen an Bord der Nan'ao I begannen am 10. Mai 2010. Im Rahmen der aktuellen Grabungskampagne wurden mehr als 2 500 Stück Porzellan, meistenteils unbeschädigt, geborgen. Es handelt sich dabei vornehmlich um Teller, Schüsseln, Tassen, Töpfe und Vasen aus blauem und weißem Porzellan, wie es in Pinghe in der chinesischen Provinz Fujian und in Jingdezhen in der Provinz Jiangxi hergestellt wurde.
Bislang sind nur sehr wenige versunkene Schiffe aus dieser Zeit gefunden worden. Von der Bergung der Nan'ao I versprechen sich die Archäologen u.a. Aufschluss über die Gestalt der gigantischen "Schatzschiffe" von Zheng He (1371-1433), der zwischen 1405 und 1433 auf insgesamt sieben Expeditionen in diplomatischer und merkantiler Mission im Südchinesischen Meer und im Indischen Ozean bis an die Küsten Ostafrikas unterwegs war.
 
5. Disneyland kommt auf Shanghai 
Am 5. November 2010 unterzeichneten die Walt Disney Company und die Shanghai Shendi Group nach zehnjährigen Verhandlungen einen Vertrag über den Bau eines Disneylands in Shanghai. Das "Magic Kingdom" wird der vierte Disney-Themenpark außerhalb der USA werden. Die drei anderen befinden sich in Paris, Tokio und Hongkong. Der Park wird voraussichtlich im Jahr 2014 eröffnet. Mit einer Gesamtfläche von 1,16 Quadratkilometern wird er das größte Disneyland der Welt sein.
Der geplante Themenpark in Shanghai soll ein bedeutender Motor für die Wirtschaft der Stadt werden. Man geht davon aus, dass der Park mindestens 50 000 neue Arbeitsplätze schafft. Das Projekt wird auch Branchen jenseits der Unterhaltungsindustrie, wie Immobilienwirtschaft, Transportsysteme, Tourismus und Einzelhandel anregen. Das Shanghaier Disneyland soll dazu beitragen, die Wirtschaftsstruktur der Region von ihrer einseitigen Abhängigkeit von der Fertigungsindustrie zu lösen und sie in Richtung Dienstleistungssektor öffnen.
 
6. Auktionspreise chinesischer Kunstwerke gestiegen
Ein seltenes Stück des alten chinesischen Kalligraphen Wang Xizhi wurde am 20. November 2010 zum Preis von 308 Millionen Yuan (35,4 Millionen Euro) ersteigert. Am nächsten Tag wurde ein weiterer Rekord erzielt, als "Langer Marsch", ein Aquarell des modernen Malers Li Keran, zum Preis von 107,5 Millionen Yuan (12,4 Millionen Euro) den Besitzer wechselte. Werke von Zhang Daqian und Bada Shanren sind in diesem Jahr für mehr als 100 Millionen Yuan (11,5 Millionen Euro) versteigert worden.
 
7. Gedenken an Chopin
Am 1. März wurde der 200. Geburtstag des berühmten polnischen Komponisten Frédéric Franciszek Chopin (1810-1849) begangen. Das polnische Parlament erklärte 2010 zum Chopin-Jahr. Musikliebhaber aus allen Ländern feierten den weltbekannten Komponisten. China und Polen haben eine Reihe von Gedenkveranstaltungen unter Mitwirkung chinesischer Medienstars wie den Pianisten Li Yundi und Lang Lang veranstaltet.
 
8. Gruppeneinkauf entwickelt sich in China rasant
Im Jahr 2010 wurde China dank Internet von einer Welle des Gruppeneinkaufs erfasst. Viele chinesische Verbraucher schließen sich via Internet zusammen, um online auf lokalen und landesweiten Websites gemeinsam Dinge einzukaufen und dabei erhebliche Mengenrabatte zu realisieren. Die Websites, die nach dem Vorbild der amerikanischen Schnäppchen-Plattform groupon.com gestaltet sind, haben 2010 einen Boom in China erlebt. Der neue Hype betrifft nicht nur kostspielige und relativ langlebige Güter wie Autos und Einrichtungsgegenstände, sondern auch die kleinen Dinge, die im Alltag Lebensqualität garantieren, wie zum Beispiel Konzertkarten, ein Menü in einem Spezialitätenrestaurant, Ermäßigungskarten für den Besuch von Beauty Shops und Sonderangebote von Friseurläden. Durch Gruppeneinkauf lässt sich mitunter viel Geld sparen.
 
Die Websites ersparen dem Kunden das persönliche Verhandeln mit dem Verkäufer und setzen stattdessen auf die Macht der Masse. Die Kunden kommen in den Genuss von Sonderpreisen, wenn eine ausreichende Anzahl von ihnen das Produkt ordert und so eine große Abnahme garantiert ist. Dadurch sinken die Preise. So bekommen die Mitglieder die besten Sachen, die man machen, anschauen, essen oder kaufen kann zu einem günstigen Preis. Solche Gruppen gibt es mittlerweile in vielen Städten in ganz China.
Berichten zufolge generierten 94 große chinesische Websites für Gruppeneinkäufe, bei denen 2,72 Millionen Käufer angemeldet sind, seit Juli einen Umsatz in Höhe von 134 Millionen Yuan (15,4 Millionen Euro).
 
9. Umstrukturierung der Kulturindustrie
Die Reformbemühungen in Chinas Kulturindustrie haben 2010 Fortschritte verzeichnet. Die Zentralregierung hat eine Reihe von neuen Überlegungen, Denkanstöße und Thesen zur Stärkung der Kulturindustrie veröffentlicht.
Nach dem Umstrukturierungsplan sind eine große Anzahl staatlicher Unternehmen und Einrichtungen der Kulturindustrie in marktwirtschaftlich organisierte Unternehmen umgewandelt worden. Bis Ende des Jahres sollen etwa alle 580 staatlichen Verlage Chinas zu gewinnorientierten Unternehmen umstrukturiert sein.
Bereits umgestaltete Unternehmen wurden aufgefordert, Fusionen ins Auge zu fassen und sich zu reorganisieren. Medien und verwandte kulturelle Einrichtungen müssen sich selbst finanzieren, um das Rückgrat der Industrie zu bilden.
 
10. Zusammenarbeit der Palastmuseen von Beijing und Taipeh
Seit dem Treffen der beiden Direktoren der Palastmuseen von Beijing und Taipeh im März 2009 ist der Kulturaustausch beider Seiten der Taiwan-Straße belebt worden.
Neben der Arbeit an Gemeinschaftsausstellungen war die Teilnahme von Zhou Gongxin, der Direktorin des Palastmuseums Taipeh, am internationalen Symposium zum Studien des Kaiserpalastes im September in Beijing ein dankbares Thema für Medien von beiden Seiten der Taiwan-Straße. Außerdem haben 26 Mitarbeiter beider Palastmuseen eine Inspektionsreise durch verschiedene Städte gemacht, um den Weg nachzuzeichnen, den Gegenstände aus der Verbotenen Stadt im Jahr 1933 nach Südchina und 1948/49 nach Taiwan zurückgelegt haben.