Das chinesische „staatliche Aktionsprogramm für die mittel- und langfristige Reform des Bildungswesens" ist am Donnerstag veröffentlicht worden. Darin wird betont, dass China der Entwicklung des Bildungswesens weiterhin Priorität einräumt und sich verstärkt für eine entsprechende Reform einsetzen wird.
Wang Feng, ein Experte des staatlichen Forschungszentrums für Bildung sagte, das Aktionsprogramm lege nicht nur die grundlegende Richtung der Bildungsreform fest, sondern auch mehrere Besonderheiten:
„Es werden beispielsweise Aufgaben, Ziele und Maßnahmen für die Vorschulerziehung vorgelegt. Zudem werden mehrere Fragen angeschnitten wie der Aufbau einer Gesellschaft für lebenslange Bildung, Bildung für ethnische Minoritäten, Sonderschulen sowie die Popularisierung der Oberschul-Bildung."
In den letzten Jahren wurde in China die neunjährige Schulpflicht weitgehend umgesetzt, auch die Hochschulbildung wurde popularisiert. Allerdings gibt es beim Bildungswesen mehrere Probleme. Die vorherrschende Prüfungspraxis hindert in gewissem Maße die Innovationen der Schüler und Studenten. Die Konkurrenzfähigkeit der Hochschulen und der wissenschaftlichen Forschungsinstitutionen ist mangelhaft. Die Bildungsressourcen sind zwischen Stadt und Land unausgewogen verteilt, was zu ungleichen Bildungschancen geführt hat. So wird im Aktionsprogramm die Perspektive des Bildungswesens in China geschildert. Yang Dongping, ein Pädagoge, sagt dazu:
„Hinsichtlich des Bildungswerts und des Bildungsziels legt das Aktionsprogramm großen Wert auf mehr Bildungsfairness und die Erhöhung der Bildungsqualität. Dabei werden auch die Etablierung eines modernen Hochschulsystems sowie eines Grund- bzw. Mittelschulsystems sowie die Bildung der Kinder von ländlichen Wanderarbeitern berücksichtigt."
Darüber hinaus heißt es im Aktionsprogramm, bis 2012 sollten die Ausgaben des staatlichen Haushalts für Bildungswesen 4 Prozent des BIP des Landes ausmachen. Dieses Ziel wurde schon in den 1990er Jahren initiiert, ist aber nach wie vor nicht umgesetzt. Jetzt ist endlich ein klarer „Termin" dafür festgelegt worden. Wang Feng erklärte, mit mehr finanziellem Einsatz kann das Bildungswesen Chinas beschleunigt entwickelt werden.
„Durch mehr finanziellen Einsatz kann die Entwicklung des Bildungswesens im größeren Maße gewährleistet werden. Bildung im Land sowie Fachbildung sollen verstärkt werden. Das 4-Prozent-Ziel kann ermöglichen, dass Regierungen verschiedener Ebenen das Bildungswesen finanziell stärker unterstützen werden."