• English
  • Chinese

de@Tongji

您的位置: Startseite > Aktuelles > deTongji > 正文

Artikel im "Deutschland"-Magazin Nr. 2/2010 über Deutsche Fakultät der Tongji-Universität

Datum:18-07-2010

Ein Artikel im "Deutschland"-Magazin Nr. 2/2010 über Deutsche Fakultät der Tongji-Universität:

http://www.magazine-deutschland.de/de/artikel/artikelansicht/article/anlaufstelle-nummer-eins.html

Anlaufstelle Nummer eins

Die Deutsche Fakultät der Tongji-Universität in Shanghai ist für an Deutsch und Deutschland interessierte Studierende die erste Adresse. Ein Bericht über das Kompetenzzentrum

Von Martin Orth

Was haben Qiu Zhenhai, der berühmte Nachrichtensprecher und Zeitkritiker des Fernsehsenders Phoenix Hongkong, Pan Yan, die Generalmanagerin von Bertelsmann in China und Xu Bin, der Vizebürgermeister des Shanghaier Stadtbezirks Jia Ding gemeinsam? Alle drei haben an der Deutschen Fakultät der Shanghaier Tongji-Universität studiert. Insgesamt haben dort bisher über 40000 Menschen Deutsch gelernt. Und jedes Jahr kommen fast 1000 hinzu. Damit ist die Tongji-Universität die Anlaufstelle Nummer eins für an Deutsch und Deutschland interessierte Studierende. Der nächste Schritt führt häufig nach Deutschland. Etwa ein Drittel der chinesischen Studierenden in Deutschland hat Deutsch an der Tongji-Universität gelernt. Und nicht selten machen die Absolventen später Karriere in Wirtschaft oder Wissenschaft. Denn auch Wei Guoqiang, der Direktor der Finanzabteilung der Dresdener Bank in China, Jiang Xiaoqing, der Generalvertreter der Metro-Gruppe in ostchinesischen Gebieten, Liang Yong, Professor für Sinologie an der Universität Trier, und Dong Qi, der Vizepräsident der Tongji-Universität haben an der Deutschen Fakultät studiert.

Die Deutschland-Orientierung der Tongji-Universität hat historische Wurzeln. Die Universität wurde im Jahr 1907 von dem deutschen Arzt Erich Paulun gegründet. Als Vorläufer gilt die deutsche Sprachschule. Im alten China gab es an der Tongji-Universität neben dem Studiengang „Deutsche Literatur“ noch eine der Universität unterstehende Mittelschule und ein Kolleg zur Studienvorbereitung, an dem hauptsächlich Deutschunterricht angeboten wurde. Mit der Reform- und Öffnungspolitik Chinas wurde im Jahre 1979 Deutsch an der Tongji-Universität wieder als erste Fremdsprache eingeführt und der Studiengang Germanistik eingerichtet. Im selben Jahr wurden die ersten Postgraduierten und Studenten aufgenommen. Im Jahr 1983 hat der Fachbereich Deutsch das Recht zur Verleihung des akademischen Titels M.A. bekommen. Im Jahre 1986 wurden die Deutsche Fakultät und das Fachsprachenzentrum gegründet. Schließlich erhielt die Deutsche Fakultät im Jahr 2007 das Promotionsrecht in der Kategorie „Ausländische und Angewandte Linguistik“. Seitdem werden auch Doktoranden aufgenommen. Heute zählt die Tongji-Universität insgesamt 54000 Studierende und 2400 Professoren. An der Deutschen Fakultät sind 45 Lehrer beschäftigt, davon zwei DAAD-Lektoren, sechs ordentliche Professoren und 15 außerordentliche Professoren.

Professor Zhu Jianhua steht an der Spitze der Deutschen Fakultät. Er sieht diese als führend im Deutschunterricht in China an. „Unsere Fakultät kennzeichnet eine große Tradition und hohe Qualität. Unsere Studenten haben bei den landeseinheitlichen Deutschniveautests in der Vergangenheit immer große Erfolge erzielt. Und die Unterrichtsfächer Hochschuldeutsch und Mittelstufe-Deutsch wurden im Jahr 2007 und 2008 vom Bildungsministerium als staatliche Exzellenzunterrichtsfächer ausgezeichnet.“ Gerne verweist er auf das rege Deutschinteresse auch außerhalb des Studienbetriebs. So gibt es einen Gesprächskreis „Deutsche Ecke“, verschiedene Sprachwettbewerbe und seit dem jahr 1992 die deutschsprachige Zeitung „Zeiger“. Häufig werden internationale Tagungen veranstaltet. Zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen wurden im In- und Ausland veröffentlicht. Viele Lehrwerke wurden publiziert. So entstand unter Leitung von Zhu Jianhua in der Zeit von 2001 bis 2005 das in China am häufigsten verwendete Deutschlernbuch „Klick auf Deutsch“, das dieses Jahr in einer überarbeiteten Ausgabe erscheint.

„Das Interesse an der deutschen Sprache nimmt zu“, sagt Zhu Jianhua, „weil Deutschland als größter Wirtschafts- und Handelspartner Chinas in Europa einen positiven Ruf in China genießt. Diese Tendenz sieht man ganz deutlich an der Zahl der Prüfungskandidaten in China, die jedes Jahr an der landeseinheitlichen Prüfung Hochschuldeutsch Stufe vier teilnehmen. Zwischen 1995 und 2008 verachtfachte sich die Zahl der Prüfungsteilnehmer.“

P.S.: Auch die Zeitschrift „Deutschland“ wird von kompetenten Mitarbeitern des Instituts für Deutschlandstudien ins Chinesische übersetzt.