Vor Kurzem fand in Boston (USA) das diesjährige Finale des internationalen Wettbewerbs zum Thema „Synthetische Biologie – iGEM“ statt. Das Kolleg für Lebenswissenschaft und -Technik der Tongji-Universität hatte zwei Teams im Rennen: Ein Team zum Thema „Tongji-Software“, bestehend aus Cao Wei, Yu Xiaotian und anderen Studierenden, und das Team „Tongji-China“, bestehend aus Zhao Anqi und anderen Studierenden. Aufgrund einer sorgfältigen Vorbereitung gelang den Teammitgliedern eine perfekte Präsentation ihrer Projekte. In den Wettbewerbsteilen „Frage und Antwort“ sowie „Erläuterung der Plakate“ wurde ihre Leistung mit „hervorragend“ bewertet. Damit sicherten sie sich die Würdigung durch die Gruppe internationaler Juroren und erhielten am Ende jeweils eine Gold- und eine Bronzemedaille. Die Tongji-Universität beteiligte sich in diesem Jahr zum fünften Mal an iGEM, erstmalig nahm dabei „Tongji-Software“ teil. Das Team von „Tongji-Software“ war es auch, dem die Goldmedaille zugesprochen wurde.
Bisher ist iGEM insgesamt dreizehnmal erfolgreich veranstaltet worden. Der Wettbewerb wurde ursprünglich vom MIT durchgeführt. Es handelte sich von Beginn an um ein internationales akademisches Top-Ereignis auf dem Gebiet der „synthetischen Biologie“. Gleichzeitig diente der interdisziplinäre Wettbewerb einer Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Fächern Mathematik, Physik, Elektronik und IT. Im Laufe der Zeit wurde ein Ausschuss für seine Verwaltung eingerichtet. Im Unterschied zum Maschinenbau, wo es u.a. darum geht, aus einer Maschine mittels künstlicher Intelligenz ein Geschöpf zu machen, ist es das Ziel der synthetischen Biologie, einem Geschöpfstärker Züge einer Maschine zu verleihen.
iGEM verlangt dabei von den Studierenden, ihre eigenen Themen auszuwählen, darunter ein biologisches System zu entwerfen, es aufzubauen und das System zu steuern. Die Teilnehmer des Wettbewerbs sind dazu aufgefordert, das System innerhalb der Gesellschaft anzuwenden, um Feedbacks zu erhalten und damit das System neu auszurichten. Schließlich wird ihnen aufgetragen, ihre Produkte durch selbst hergestellte wiki-Websites und Plakate auszustellen und einen Bericht darüber am Veranstaltungsort zu erstatten. Das Ereignis zielt darauf ab, die unabhängige Innovations- und Teamfähigkeit der Studierenden zu entwickeln und gleichzeitig ihre Leidenschaft für die Wissenschaft zu fördern. Die Teilnehmer können ihre Forschungsergebnisse an die iGEM Foundation senden, um in einen Austausch mit Wissenschaftlern auf der ganzen Welt zu treten. Dies führt dazu, dass die Ergebnisse der Studierenden einen weitreichenden akademischen Wert und einen potenziellen Anwendungswert genießen. Das jährliche Ereignis steht sowohl im Fokus von international maßgeblichen Zeitschriften wie Nature, Science etc. wie von internationalen Mainstream-Medien, z.B. der BBC.
In diesem Jahr nahmen mehr als 400 Teams aus mehr als 30 Ländern an dem Ereignis teil. Darunter befanden sich Teams des MIT, aus Harvard, Cambridge, von der TU Delft, aus Heidelberg, von der ETH Zürich und anderen erstklassigen Universitäten. Die Tsinghua-Universität, die Universität Peking, die Jiaotong-Universität Shanghai, die Fudan-Universität, die Universität für Wissenschaft und Technologie China und andere inländische Universitäten entsandten ebenfalls ihre Teams zur Teilnahme.
Ziel der Erforschung der synthetischen Biologie ist esi.d.R., Mikroorganismen zu verwenden, um bestimmte Substanzen zu synthetisieren oder um bestimmte Substanzen abzubauen. Die grundlegendste Methode ist der Aufbau eines Stoffwechselweges in den Mikroorganismen. Die Anfertigung einer entsprechenden Software (etwa zur Schaffung eines „pathway designs“) erfordert umfassende Lektüre und aufwändige Recherchen in Datenbanken. Einen großen Zeitaufwand benötigen auch die zahlreichen Vorversuche. Inhaltlich ging es bei dem Projekt der Gewinner „Tongji-Software“ darum, eine Software „Alpha Ant“ für „pathway design“ zu entwickeln, um Forscher im Bereich der synthetischen Biologie bei der Forschung über Stoffwechselwege zu unterstützen. (Auf die spezifische Funktionseinführung können Sie hier zugreifen: http://2018.igem.org/Team:Tongji-Software.)
https://news.tongji.edu.cn/info/1002/60327.htm