Der Deutschlandbezug der Tongji-Universität besteht nicht nur in ihrer Gründungstradition, er läßt sich auch deutlich erkennen an dem Lehrpersonal, das in Deutschland studiert, promoviert und gearbeitet hat. Viele von diesen in Deutschland promovierten Hochschullehrern haben nach ihrem Deutschlandaufenthalt wichtige Positionen in der Universität übernommen und spielen heute eine entscheidende Rolle bei der Pflege und Intensivierung der Deutschlandkontakte.
Bei der wissenschaftlichen Kooperation mit Deutschland hat die Tongji-Universität tatkräftige Unterstützungen seitens der chinesischen Regierung, der Bundesregierung, der Humboldt-Stiftung, des Deutschen Akademischen Austauschdiensts, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Goethe-Instituts, der Vereinigung der Freunde der TongJi-Universität e.V. und der deutschen Partnerhochschulen, Forschungsinstitutionen und nicht zuletzt der deutschen Industrie und Wirtschaft erfahren. Die Hochschullehrer, die als Stipendiatender Humboldt-Stiftung, des DAAD und der vielen anderen Stiftungen in Deutschland studiert und geforscht haben, stellen eine wichtige Kraft bei der Kooperation mit Deutschland dar.
Die Tongji-Universität entsendet nicht nur Lehrpersonal nach Deutschland, sie lädt auch deutsche Professoren und Dozenten nach Shanghai ein. Nach der unvollständigen Statistik haben seit Ende der 70er Jahre letzten Jahrhunderts mehr als hundert Dozenten an der Tongji-Universität gearbeitet, dabei sind Kurzzeitdozenturen von weniger als 6 Monate Aufenthalt nicht mit berücksichtigt.
Um Beiträge zur Entwicklung der Tongji-Universität auszuzeichnen, wurden Preise und Ehrentitel wie „Freundschaftspreis“ vom Staatsrat, „Magnolie-Preis“ von der Stadtregierung Shanghai und Ehrendoktorwürde, Ehrenprofessortitel und Gastprofessortitel von der Tongji-Universität vergeben. Unter den Preisträgern sind auch namenhafte Persönlichkeiten wie Helmut Kohl, Gerhard Schröder, Heinrich von Pierer und Reinhard Selten zu finden.
Die wissenschaftliche Kooperation regt auch den Studentenaustausch an. Die ersten 6 deutschen Studenten kamen im Jahr 1987 an die Tongji-Universität. Nach der Statistik des Jahres 2006 hielten sich 319 deutsche Studenten auf dem Tongji-Campus auf. Sie kamen entweder über Stipendienprogramme oder über Hochschulkooperationen. Die Free-Mover waren dabei in der Minderzahl. Die folgende Grafik soll einen Überblick über die Anzahl der deutschen Studenten an der Tongji-Universität verschaffen.
Die Tongji-Universität ist eine Stätte der Begegnung der chinesischen und deutschen Kultur. Durch wissenschaftliche Kooperationen, Personalaustausch und auch durch deutsche Sprachkurse wird die deutsche Kultur der chinesischen Öffentlichkeit nahgebracht. Im Gegenzug entsandt die Tongji-Universität auch im Rahmen der HochschulkooperationLehrkräftean die deutschen Hochschulen, um die chinesische Sprache und Kultur zu vermitteln. Anfang April 2007 wird die Tongji-Universität gemeinsam mit dem Chinesischen Zentrum Hannover ein Konfuzius-Institut eröffnen. Im Rahmen dieser Kooperation werden zwei Tongji-Lehrkräfte nach Hannover entsandt.
Die Deutschlandorientierung der Tongji-Universität wird ständig intensiviert durch die vielen hochrangigen Besucheaus Deutschland. In jedem Jahr kommen Minister, Ministerpräsidenten, Oberbürgermeister aus der Bundesrepublik an die Tongji-Universität, auch die Nobelpreisträger und die Spitzenpersönlichkeiten aus der Industrie und Wirtschaft halten gern ihren Vortrag vor dem junen deutschsprechenden Publikum.