Vom 6. bis zum 19. Juli fand in Frankreich das von der Tongji-Universität und der École Spéciale des Travaux Publics (ESTP) gemeinsam organisierte Sommerprogramm zum Thema „Infrastrukturaufbau und Erneuerung des Kulturerbes in Frankreich“ statt. Das zweiwöchige Programm führte die Teilnehmenden in die Städte Orleans, Troyes und Paris. 15 Studierende und Lehrkräfte von dem Kolleg für Verkehrsingenieurwesen, dem Kolleg für Architektur und städtebauliche Planung, dem Kolleg für Tiefbau sowie des Guanghua College nahmen daran teil.

Der thematische Schwerpunkt des Programms lag auf fachlichen Exkursionen zur Untersuchung der französischen Infrastruktur und der Erneuerung des Kulturerbes. In Paris hörten die Teilnehmenden Vorträge über die Louvre-–La Défense-Achse und das Neubau- und Renovierungsprojekt „Neue Renaissance“ des Louvre. Sie besuchten die Baustelle des Bahnhofs Antony Pôle, den Grand Palais und informierten sich über konkrete Abläufe von Bau- und Restaurierungsprojekten. Außerdem besichtigten sie das Kunstmuseum vom Fund Louis Vuitton und das Architekturbüro Valode et Pistre, um Einblicke in die Faszination moderner französischer Architekturstrukturen und typische Beispiele für französische Infrastrukturprojekte zu gewinnen.

In Troyes erkundeten die Teilnehmenden das historische Stadtviertel und erhielten Einblicke in den Erhalt und die Erneuerung mittelalterlicher Architektur und Straßenzüge. In Orléans besuchten sie das Château de Chambord, ein herausragendes Beispiel französischer Renaissancearchitektur, sowie ein Museum für zeitgenössische Kunst, um vor Ort den Wandel von Baustilen und die Verbindung von innovativen Architekturkonzepten mit der Kunst zu erleben. Darüber hinaus besichtigte die Delegation das Endlager des französischen Nationalen Amtes für die Entsorgung radioaktiver Abfälle (ANDRA), um sich eingehend über die Sicherheitsmechanismen der französischen Kernenergiebranche „vom Ursprung bis zum Endpunkt“ zu informieren.

Wichtige Bestandteile des Sommerprogramms waren auch Fachvorträge und Workshops, darunter ein Stadt-Design-Workshop, ein Kurs und Laborversuche zu neuartigen umweltfreundlichen Baumaterialien im 3D-Druck, ein Vortrag über den Einsatz von VR-Technologien in der Online-Lehre der Architektur sowie Laborführungen an der ESTP. Dadurch erhielten die Teilnehmenden Einblicke in Spitzentechnologien im Bereich des französischen Infrastrukturbaus und deren innovative Auswirkungen auf die Branche und die Ausbildung.

Das Sommerprogramm zum Thema „Infrastrukturaufbau und Erneuerung des Kulturerbes in Frankreich“, das von der Tongji-Universität und der École Spéciale des Travaux Publics gemeinsam ausgerichtet wird, verfolgt das Ziel, den Studierenden durch vielfältige Lehrformen, Seminare und Exkursionen die Möglichkeit zu geben, ihre internationale Perspektive zu erweitern, ihre interkulturellen Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten zu stärken und zu vielseitigen Ingenieurinnen und Ingenieuren mit globaler Sicht und internationaler Handlungskompetenz heranzuwachsen.
Die École Spéciale des Travaux Publics ist eine renommierte französische Grande École für Ingenieurwesen. In den vergangenen hundert Jahren hat die ESTP nahezu 30.000 Ingenieure sowie 7.000 Bauleiter ausgebildet. Die Tongji-Universität und die ESTP unterzeichneten 2009 ein Rahmenabkommen zur Hochschulkooperation sowie eine Vereinbarung über ein Doppelabschlussprogramm, die 2017 und 2024 erneuert wurden.