Am 14. November Nachmittag fand das Symposium über Klimawandel und Energieeffizienz in China, das von dem UNEP-Tongji Institut für Umwelt und Nachhaltige Entwicklung und dem Deutschen Generalkonsulat in Shanghai gemeinsam veranstaltet wurde, im Zonghe-Gebäude des Siping-Campus an der Tongji-Universität statt. Dr. Wolfgang Röhr, Deutscher Generalkonsul in Shanghai, und Prof. Dr. Wu Zhiqiang, Vizepräsident der Tongji, nahmen an dem Symposium teil und hielten Ansprachen.
Viele Experten aus China und Europa hielten auf dem Symposium einen Leitvortrag, unter anderem Dr. Felix Matthes, Leiter der Forschungsabteilung Energie und Klima des Öko-Instituts in Berlin, Prof. Laurence Tubiana, Direktor des Instituts für nachhaltige Entwicklung und Internationale Beziehungen (IDDRI) in Paris, Gao Guangsheng, Director of the Office of National Coordination Committee on Climate Change (NCCCC) of the National Development and Research Committee (NDRC), Prof. Dr. Zhu Dajian, Direktor des Instituts für Nachhaltige Entwicklung und Management der Tongji, sowie Prof. Zhang Xu, Direktor des Instituts für Heating, Ventilation, Air Conditioning and Gas der Tongji. Die Experten sind der Meinung, von der Regierung bis zu den Bürgern habe das Umweltbewusstsein der Chinesen zu ändern begonnen. China solle den Anteil der neuen Energien enorm erhöhen, die Energieeffizienz verbessern und den Ausstoß von Treibhausgasen besser kontrollieren.
In seinem Vortrag zum Thema „Chinas Politik und Maßnahmen gegen den Klimawandel“ sagte Gao Guangsheng, in der Zukunft werde die chinesische Regierung eine Reihe von Politiken erlassen und Maßnahmen treffen, um den Ausstoß von Treibhausgasen stärker zu kontrollieren und um das Ziel der Energieeinsparung und Ausstoßverringerung zu erreichen, das in dem 12. Fünfjahresplan festgelegt ist.
Gao stellte vor, die Richtlinien für die Kontrolle des Ausstoßes von den Treibhausgasen in China könnten wie folgt zusammengefasst werden, nämlich „das Konzept aufbauen, den Gesamtverbrauch kontrollieren, die Struktur umstellen und die Art und Weise umformen“. „Das Konzept aufbauen“ bedeutet, dass die ganze Gesellschaft das grüne und kohlenstoffarme Konzept aufbauen soll; „den Gesamtverbrauch kontrollieren“ bedeutet die Kontrolle des Gesamtverbrauchs von Energien; „die Struktur umstellen“ bedeutet einerseits die Umstellung der Wirtschaftsstruktur und die Entwicklung des relativ kohlenstoffarmen Dienstleistungssektors, und andererseits die Umstellung der Energiestruktur und die Anteilzunahme von den non-fossilen Energien; „die Art und Weise umformen“ bedeutet, dass das Wirtschaftsmodell von der Quantitäts- zur Qualitätsorientierung umgeformt werden soll.
Um das Ziel, das in dem 12. Fünfjahresplan festgelegt ist, zu erreichen, den CO2-Ausstoß pro BIP bis zum Jahr 2015 um 17% im Vergleich zu dem in 2010 zu senken, so Gao, werde die chinesische Regierung in der Zukunft eine Reihe von Politiken erlassen und Maßnahmen treffen, um den Ausstoß von Treibhausgasen unter Kontrolle zu bringen. Diese Politiken und Maßnahmen umfassen:
Erstens, das Statistik- und Kalkulationssystem über den Ausstoß der Treibhausgase schnell aufzubauen und zu vervollständigen sowie das grundlegende Statistiksystem und Arbeitssystem aufzubauen.
Zweitens, umfangreiche kohlenstoffarme Probe- und Demonstrationssprojekte durchzuführen, einschließlich Proben in Industriegebieten, Wohnvierteln, Geschäftsvierteln und Produktzertifizierung, sowie Demonstrationssprojekte über den Einsatz von Carbon-Capture-Technologie sowie über die Kontrolle der Treibhausgase in den Substitutionen von Produkten mit hoher Emission.
Drittens, den Handelsmarkt für Kohlenstoff-Emission allmählich aufzubauen.
Viertens, kohlenstoffarme Aktivitäten in der ganzen Gesellschaft zu fördern, dabei sollen die Regierung, die öffentlichen Einrichtungen, die Unternehmen und die Öffentlichkeit zusammenarbeiten.
Fünftens, umfangreiche internationale Kooperation zu fördern, um sowohl die fortgeschrittenen Erfahrungen von Industrieländern zu lernen als auch die Kooperation und den Austausch mit Entwicklungsländern voranzutreiben.
Sechstens, die technische Fähigkeit und die Sicherstellung der Durchsetzung in der Bewältigung des Klimawandels zu verstärken.
Die Veranstalter erklärten, diese Veranstaltung ziele darauf ab, das Problem des Klimawandels und der Energieeinsparung in China aus der internationalen Perspektive neu zu interpretieren. Die Auszeichnungen des „Klaus-Töpfer Wettbewerbs für Umweltinnovationen“, die an diesem Tag angekündigt sind, zeigen die Überlegungen und die Praxis von dem jungen chinesischen Nachwuchs zu diesem Problem.